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Auch, wenn heuer alles anders ist und keine Angehorigen zugelassen waren: Katholische Jugendliche feiern trotzdem ihre Firmung. 

Von Rudolf Hein

Ebern - Weihbischof Ulrich Boom reiste extra aus Würzburg an, um zusammen mit Pater Rudolf Theiler den Festgottesdienst zu zelebrieren. Coronabedingt waren genau 62 Gläubige in der Laurentiuskirche zu­ gelassen: 31 Firmlinge und 31 Firmpaten verloren sich im weiten Kirchenschiff, alle auf Abstand, alle mit Mund- und Nasenschutz.
Auf Taufe und Erstkommunion folgt als drittes sogenanntes „Initiations-Sakrament" die Firmung. In diesen drei Stufen sollen die jungen Menschen immer weiter in die Glaubensgemeinschaft hineingeführt werden. Unterstützt werden sie dabei von Firmpate oder Firmpatin.
Zentraler Gedanke des Sakramentes der Firmung ist es, den Firmling in einer besonderen Weise mit dem Heiligen Geist zu beschenken. Als außeres Zeichen und Merkmal legt der Bischof oder Weihbischof dem Firmling die Hand auf und zeichnet mit dem Daumen ein Kreuz aus Chrisam auf die Stirn. Chrisam ist ein vom Bischof geweihtes Öl aus Olivenöl und Balsamharz.
Unter den gegenwartig gültigen Regelungen des Teillockdowns sind Gottesdienste noch erlaubt, aber natürlich mit massiven Einschrankungen. Rigide Abstandsregelungen und Maskenpflicht sind selbstverstandlich. Handeauflegen und Salbung sind untersagt. Als Alternative wird der Chrisam mit Holzstäbchen aus dem Krankenhausbedarf aufgetragen, die rituelle Formel „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist" entfallt, weil in diesem Moment der Abstand zwischen den Beteiligten einfach nicht grofi genug ist. Auch ungewohnt ist das Fehlen von Ministranten und Weihrauch sowie die Tatsache, dass einzig der Kantor, Kirchenmusiker Wolfgang Schneider, auf der Orgelempore singen darf.
Passend zur Situation in Coronazeiten zog Weihbischof Boom in sei­ner Predigt Vergleiche mit der damaligen Befindlichkeit der Jünger und Anhänger Jesu nach der Kreuzigung. Sie waren, wie viele Menschen heute, verstort und verangstigt und sahen keinen Ausweg aus der misslichen Fage. Den Jüngern erschien damals der auferstandene Jesus als Trost und Feitbild, am 50. Tag der Osterzeit ergoss sich, so berichtet es die Apostelgeschichte, der Heilige Geist als Zei­chen, dass Gott immer in den Men­schen und für die Menschen da sein werde. Beim Firmritual steht der Firmling mit ausgebreiteten Armen und offenen Handen vor dem Bi­schof, Firmpate und Firmpatin daneben, die rechte Hand auf die Schulter des Firmlings gelegt.
Die Botschaft am Ende der Predigt des Weihbischofs ist einfach und verständlich: Da ist einer, der hinter dir steht, der zu euch hält. Geht mit offe­nen Armen und Händen, mit weitem Herzen und voll Freude und Zuversicht in die Zukunft.

Firmung

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