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94 Wallfahrer nahmen den 83 Kilometer langen Weg, bei leichten Regen am Freitag Vormittag, auf sich und erlebten bei ansonsten hervorragenden Wetter wieder drei schöne Tage in Gemeinschaft. Bei einer Hochzeit in Hohenroth standen sie dabei zur Freude des Brautpaares neben Feuerwehr und Motoradklub Spalier.

EBERN (rk)  Bei durchweg günstigen Wetter wallten am Freitag nach Fronleichnam 94 unentwegte Pilgerinnen und Pilger von Ebern aus zu Fuß zum Kreuzberg in der Rhön. Die Kinder, Jugendlichen, Frauen und Männer im gut gemischten Alter von 10 bis 79 Jahren kamen überwiegend aus der Pfarreiengemeinschaft Ebern und der Stadt mit seinen Stadtteilen Bischwind, Bramberg, Eyrichshof, Fischbach, Hofstetten, Jesserndorf, Ruppach, Unterpreppach und Vorbach sowie aus den Städten und Ortschaften Bad Kissingen, Bamberg, Baunach, Birnfeld, Ermershausen, Gleusdorf, Gresselgrund, Hirschaid, Hallstadt, Kraisdorf, Landsberg a. L., Lohr, Mauschendorf, Mürsbach, Reckendorf, Reiterswiesen, Scheßlitz, Stettfeld, und Zaugendorf. Beweggrund aller Wallfahrten zum Kreuzberg, die es seit über 350 Jahren gibt, ist seit jeher die Verehrung des Leidens und des Todes vom auferstandenen Jesus Christus im Kreuz. Unter dem Wallfahrtsmotto „Steig auf einen hohen Berg und schöpfe in Gott neue Kraft“ machten sich die teilnehmenden Pilger auf den Weg, um Zeugnis für ihren Glauben abzulegen, vom Alltag Abstand zu nehmen und bewusst die Tage von Freitag bis Sonntag in Gemeinschaft, Gebet und Frohsinn zu erleben. Natürlich hatte jeder seine eigenen kleinen oder großen Anliegen, für die er/sie während der Wallfahrt und nach Durchschreiten der „Heiligen Pforte“ in der Wallfahrtskirche "Zum Heiligen Kreuz" um Hil­fe bat.

Am Freitag um 04.30 Uhr begann die Wallfahrt in der Eberner Stadtpfarrkirche mit den Aussendungsgebeten durch Stadtpfarrer Pater Rudolf Theiler, der den Pilgersegen erteilte. Mit dem Lied "Beim frühen Morgenlicht erwacht mein Herz ..." , unterstützt durch die mit 11 Musikerinnen und Musikern wieder gut spielende „Kreuzbergkapelle“ unter der Leitung von Michael Borzel, machte sich dann die Pilgerschar auf den 10 Stunden vor ihnen liegenden 1. Teil des Wallfahrtsweges. Singend und betend, in Vorbach, Neuses und Bischwind mit Glockengeläut wurde Hohnhausen erreicht, wo den Wallfahrern vom dortigen Musikverein im Gemeindesaal zur Stärkung wieder ein hervorragendes Frühstück gereicht wurde. Weiter ging es über „Goßmannsdorfer Steig“ (Kreuzandacht am Wegkreuz), Manau nach Eichelsdorf. Dort angekommen zogen die Pilger mit ihrem Wallfahrtsbild und den Fahnen in die evang. Dorfkirche „St. Anna“ ein. Die Mittagsrast wurde im örtlichen Gasthaus eingelegt. Körperlich gestärkt ging es dann weiter nach Birnfeld, wo die Eberner Wallfahrer von den dortigen Ministranten bis zur Kirche "St. Michael" begleitet wurden und wegen der plötzlichen Erkrankung von Stadtpfarrer Pater Rudolf Theiler kurzfristig vom Wallfahrtsführer Kaspar ein kurzer Wortgottesdienst mit Genesungswünschen für Pater Rudolf gehalten wurde. Nach dem traditionellen „Mosttrunk“ bei den Eheleuten Müller in Birnfeld erreichten die Pilger dann am Spätnachmittag über Oberlauringen schließlich Großwenkheim das Ziel des ersten Wallfahrtstages. Begleitet von den dortigen  Ministranten zogen die Wallfahrer in den "Grabfelddom" ein. Die Übernachtungsmöglichkeiten und der Begegnungsabend mit den Großwenkheimern Gastfamilien, der diesmal wieder in der „Feuerwehrscheune“ stattfand, waren vom dortigen Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Rudolf Dahinten wieder hervorragend organisiert.

Der zweite Wallfahrtstag begann mit einer Wallfahrtsmesse mit Gedenken an die verstorbenen Kreuzbergwallfahrer Bruno Batzner, Hans Borst, Resi Deublein, Andreas Einwag, Gerhard Dorsch, Monika Möhrlein-Borst, Theo Heusinger, Bernhard Nagengast, Josef Pröll, Dieter Ranz, Hans Scheuering, Evi Schramm, Heinz Weiglein, Elisabeth Weigler, Josef Schmitt-Zehendner und Pfr. Lothar Kirchner. Bevor sich die Wallfahrt zum 32 km nahen Kreuzberg fortsetzte, bedankten sich die Eberner Wallfahrer noch persönlich bei den Großwenkheimern für die gewährte Gastfreundschaft. Im nahen Maria Bildhausen feierten die Wallfahrer in der dortigen Klosterkirche mit der Oberin der St. Josefskongregation Ursberg ein „Morgenlob“, das vom ehemaligen Eberner Palottinerpater Gottfried Scheer SAC ausgeführt wurde. Über Löhrieth und Salz ging es unter Polizeischutz weiter über die B 19 nach Hohenroth zur Mittagseinkehr in den dortigen Pfarrsaal. Nach dieser Stärkung und Erholung (auch in der Pfarrkirche) und eines Hochzeitsspaliers am Kirchplatz. wurde die Wallfahrt fortgesetzt und führte jetzt am Fuße des Kreuzberges nur noch durch Wald über die "Bildeiche" an der "Eisernen Hand" vorbei. Die letzte Rast wurde am "Neustädter Haus" eingelegt, bevor die Wallfahrt die Kreuzigungsgruppe,  genannt "Kalvarienberg", am Kreuzberg gegen 16.45 Uhr erreichte und eine kurze Dankandacht gehalten wurde. Unten vor der Wallfahrtskirche zum "Heiligen Kreuz" angekommen, begrüßte Guardian Pater Stanislaus Wentkowski OFM vor dem Außenaltar die ankommende Pilgerschar mit einem kräftigen Guss Weihwasser. Vor der „Kreuzerhöhung“ erläuterte er wo sich die „Heiligen Pforte“ am Kreuzberg befindet und was es sich mit dieser auf sich hat. Er zeigte sich bei einer kurzen Ansprache erfreut darüber, dass bei der Eberner Wallfahrt immer wieder Kinder und Jugendliche aber auch Senioren mit dabei sind.  Nach Einzug in die Wallfahrtskirche und Durchschreiten der „Heiligen Pforte“ spendete Guardian Pater Stanislaus Wentkowski den großen Kreuzsegen mit dem Kreuz, in dem sich ein Kreuzpartikel des "Heiligen Kreuzes" befindet. Bevor von den Pilgern das "DE TEUM" gesungen wurde, ehrten Pater Stanislaus und Wallfahrtsführer Rudi Kaspar noch folgende Wallfahrerinnen und Wallfahrer in der Wallfahrtskirche „Zum Hl. Kreuz“: Luise Gerstenkorn, Ebern, Bernd Hollfelder, Bamberg, Hermann Müller, Ebern, Eduard Schneider, Ruppach, Wilhelm Scholz, Baunach für fünfmalige aktive Teilnahme und mit Laudatio Hermann Bauer und Johannes Bezdeka beide Unterpreppach, Winfried Geuß, Ebern, Wolfgang Grell, Mauschendorf,  Elisabeth Schneider, Ruppach für zehnmalige aktive Teilnahme sowie Alfred Elflein, Vorbach, Norbert Paulus, Bad Kissingen, Günther Schüler, Ermershausen für fünfzehnmalige aktive Teilnahme sowie  Regine Albrecht, Kraisdorf, Simon Gerstenkorn, Ebern, Helga Kaiser, Bramberg, Robert Lurz und Georg Müller beide Ebern für zwanzigmalige aktive Teilnahme an der Kreuzbergwallfahrt durch überreichen der Wallfahrtsurkunden mit Ehrengabe. Eine besondere Ehrung erhielten Alfred Müller, Ebern und Manfred Müller, Bramberg anläßlich ihrer fast ununterbrochenen 25–maligen Teilnahme an der Eberner Kreuzbergwallfahrt. Nach einem Begrüßungsumtrunk in der „Schwemme“ und einer Erholungspause fand am Abend im Pilgersaal der traditionelle Wallfahrtsabend gemeinsam mit den Gräfendorfern statt.

Am Sonntagmorgen wurden nach dem Frühstück die Gräfendorfer und die Eberner Wallfahrer in der Wallfahrtskirche von Pater Stanislaus gemeinsam gesegnet. Sie zogen anschließend durch die „Heilige Pforte“ nach draußen, wo sie nicht nur von Pater Stanislaus mit viel Weihwasser sondern auch durch starken Regen vom Kreuzberg verabschiedet wurden. Mit dem Omnibus erfolgte sodann die Rückfahrt nach Ebern. Von der Marienkapelle aus ging es wieder zu Fuß zur Stadtpfarrkirche St. Laurentius, wo der feierliche Einzug in die Stadtpfarrkirche St. Laurentius mit dem „TE DEUM“ erfolgte. Die Ankunfts-  und Segensgebete erfolgten durch die Gottesdienstbeauftragte und Messnerin Maria Schreiber, die erfreulicherweise für den erkrankten Pater Rudolf eingesprungen war.  Ehe die „Kreuzbergkapelle“ zum Abschluss der Wallfahrt noch  „Segne du Maria....“ spielte, bedankte sich Wallfahrtsführer Rudi Kaspar, seit 1996 im Amt, bei allen Wallfahrerinnen und Wallfahrern für die gute und gelebte Gemeinschaft, die jeder während der Wallfahrt erfahren durfte. Besonders bedankte er sich bei all denen, die die Wallfahrt aktiv und passiv unterstützt bzw. sich beteiligt haben. Allen voran bei der Kolpingsfamilie Ebern für die Organisation, bei Günther Pfeufer sowie Elmar Barth, für die ergreifenden Wallfahrtsgebete und Meditationen, bei Stadtpfarrer Pater Rudolf Theiler für die Aussendung mit Genesungswünschen, bei Anton Gerstenkorn und Rudi Rath von der DLRG Ebern für ihren hervorragenden Sanitätsdienst, bei den Vorbetern Oli Frank mit Elmar Barth und Martin Hümmer, bei der Kreuzbergkapelle unter Leitung des Kapellmeisters Michael Borzel, beim Wallfahrtskassier Herbert Stäber, beim  Fahrer- und Serviceteam Alfred Müller, Elke und Martin Hümmer, Georg Müller, Hermann Drummer, Thomas Klemm sowie Hermann Müller, beim Bildträger Dieter Gerstenkorn, bei den Fahnenträgern Simon Gerstenkorn und Frank Klehr sowie Alfred Appel (Kolpingbanner), bei den Lautsprecherträgern Thomas Müller und Stefan Plott und auch bei den Sponsoren, Firmen und Spendern, die alle durch ihren Beitrag und Einsatz das Gelingen der Kreuzbergwallfahrt wieder ermöglicht haben. Zum Schluss wünschte Wallfahrtsführer Rudi Kaspar noch eine gute Erholung von den Strapazen mit der Hoffnung, dass wieder alle im nächsten Jahr dabei sein können, wenn’s nach Fronleichnam heißt „der Berg ruft“ zur Kreuzbergwallfahrt.

Für die Teilnehmer, Ehemalige und Interessierte findet am Freitag, 10. Juni 2016 um 18.30 Uhr im Pfarrhof-/garten Ebern der Wallfahrtsabend statt, bei dem ein Bildervortrag über die vergangene Wallfahrt sicherlich an die erlebte Gemeinschaft und an manche Wallfahrtserlebnisse erinnern wird.

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