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Ebern – Nicht nur im Krankenhaus, bei der Polizei oder im Bahnverkehr musste an Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen, wenn doch die meisten Menschen die Stunden ganz besinnlich im Kreise der Familie verbringen wollen, irgendjemand die Stellung halten. Auch in der Kirche ist es alle Jahre wieder so, dass Männer und Frauen an diesen Feiertagen zum Dienst antreten. In der Pfarrgemeinde St. Laurentius in Ebern waren es allen voran Dekanatsmusiker Wolfgang Schneider mitsamt Solisten, Streichensemble und Laurentiuschor sowie das Blasorchester Ebern während der Christmette, die mit ihrem Engagement die Weihnachtsgottesdienste zu herrlichen Feierlichkeiten ausgestalteten.
„Für den Laurentiuschor ist das wohl der wichtigste und größte Auftritt im Jahr“, kündigte Dekanatsmusiker Wolfgang Schneider vor den Festtagen an. Mehrere Wochen investierten die Mitglieder des Laurentiuschores ihre Freizeit in die Probenarbeit. Auf dem Programm stand nicht nur eine Messe des Italieners Antonio Caldera (1670 – 1736) aus dem venezianischen Spätbarock, sondern unter anderem auch das Werk „Lauft, ihr Hirten, allzugleich“ von Michael Haydn, dem Bruder von Franz Joseph Haydn aus der Wiener Klassik.
Im Streichensemble und unter den Solisten wirkten bei diesem Weihnachtsfest altbekannte Gesichter für die Eberner Kirchengemeinde mit. Laura Schneider spielte das Orgelpositiv, Paul Marks schickte Trompetenklänge hoch oben von der Empore herab, Felix Eichler sowie seine Kolleginnen Ulrike Gossel und Gerda von Wechmar bildeten zusammen das Streicher-Trio. Auch Anna Bauer (Sopran) aus Unterpreppach und Julian Freibott (Tenor) aus Ebern setzten ihr Gesangstalent professionell um. Letzterer übrigens kam über den berühmten Knabenchor der Regensburger Domspatzen zu seinem Beruf als Tenor-Sänger. Der 25-Jährige studierte in Würzburg und Düsseldorf. Noch wenige Tage steht der Sänger in München am Cuvilliés-Theater, dem bedeutendsten Rokokotheater Deutschlands, auf der Bühne, bevor es ihn Anfang nächsten Jahres für mehrere Monate nach Erfurt verschlägt. Julian Freibott gewann bereits namhafte Preise und Stipendien und konnte schon in aller Herren Länder mit seiner Stimme überzeugen.
Ulrike und Gerhard Zeidler machten das Solisten-Quartett komplett. Bereits seit unzähligen Jahren schon leistet das Ehepaar in der katholischen Kirchengemeinde St. Laurentius seinen musikalischen Dienst. An diesem Weihnachtsfest konnte ihnen Pater Rudolf Theiler, im Auftrag des Bischofs Friedhelm Hofmann, eine Dank-Urkunde für ihren 35-jährigen Dienst überreichen. Bischof Friedhelm schreibt darin: „Sie haben eifrig, freundlich und zuverlässig einen beispielhaften Dienst geleistet. Dafür sage ich Vergelt’s Gott.“
Sowohl als Kantor, Aushilfsorganistin oder stellvertretende Chorleiterin – wenn es in der Kirchengemeinde St. Laurentius um Musik geht, dann engagieren sich Ulrike und Gerhard Zeidler über das Maß hinaus mit Fachwissen und Professionalität. Ganz besonders bei der Gestaltung der Rorate-Messfeiern in der Adventszeit. „Viele kommen da nur wegen ihnen, habe ich schon gehört“, verriet Pater Rudolf Theiler, „weil sie uns so schön bei diesem erfüllenden Gesang mitnehmen.“ Theiler dankte zum Ende des Hochamtes am Weihnachtsfeiertag allen, die sich das ganze Jahr über ehrenamtlich im Rahmen der Pfarrgemeinde engagieren.